Nordic Walking im Herbst: 7 Tipps gegen Kälte, Dunkelheit & Co

Nur weil das Thermometer unter 20 Grad Celsius gesunken ist, solltest du die Nordic-Walking-Stöcke nicht gleich in die Ecke stellen. Denn Nordic Walking ist ein Ganzjahressport im Freien. Gerade der Herbst bietet viele Facetten und die „Feinde“ des Nordic Walkers sind nicht ganz so gefährlich wie man allgemein denkt.
Die 7 größten „Feinde“ der Nordic Walkerin im Herbst – so „bekämpfst“ du sie
Zu den 7 größten „Feinden“ der Nordic Walkerin im Herbst gehören allgemein:
- Kälte
- Dunkelheit
- Regen
- Wind
- Matsch
- Laubblätter
- Demotivation
Aber für jeden dieser „Feinde“ gibt es eine oder sogar mehrere Lösungen. Außerdem ist es sehr hilfreich, wenn du die „Feinde“ im Herbst auch einfach als Abwechslung und Bereicherung im Jahreszyklus ansiehst. Die Nordic Walkerin wächst schließlich an ihren Aufgaben.
1. Kälte: Zwiebelprinzip bietet Schutz vor niedrigen Temperaturen
Im Herbst sinken die Temperaturen; meistens aber auf ein recht angenehmes Level. Gerade in den Morgen- und Abendstunden kann es allerdings sehr frisch werden, sodass besonders bei der Oberbekleidung das bewährte Zwiebelschalenprinzip zur Anwendung kommen sollte: mehrere dünne Bekleidungsschichten (in der Regel Baselayer, Midlayer und Weste oder leichte Jacke) werden übereinander getragen, damit die Feuchtigkeit leicht von innen nach außen transportiert und Wärme gespeichert werden kann.
Je nach Kälteempfindlichkeit kann die obere Schicht mit Windstopper-Membranen ausgestattet oder mit Fleece gefüttert sein.
Eine gefütterte Tight bzw. Walkinghose, ein Halstuch zum Schutz von Hals und Nacken sowie eine passende Kopfbedeckung (ggf. mit Ohrenschutz) tragen zusätzlich zu einem wohligen Walkinggefühl bei.
Wenn der Start oder das Ziel nicht direkt vor deiner Haustür liegen und du beispielsweise noch mit dem Auto eine gewisse Strecke zurückzulegen hast, dann ist eine dicke Überziehjacke, die dich vor dem Auskühlen schützt, nach dem Walken sehr sinnvoll.

Wichtig ist: Wenn du mit dem Walken startest, solltest du so „dick“ angezogen sein, dass du nicht schwitzt, sondern eher frierst. Die Wärme kommt nämlich erst mit der Bewegung. Zu starkes Schwitzen aufgrund zu „dicker“ Walkingbekleidung erhöht im Herbst eher das Erkältungsrisiko.
Bringe dich daher am besten immer erst auf Betriebstemperatur. Wenn du mit dem Walken vom eigenen Wohnort startest, dann kannst du dich sogar gut in den eigenen vier Wänden erwärmen und mobilisieren. Aber auch wenn du zu deinem Trainingsort pendeln musst, ist ein kurzes Warm-up vor dem Walken sehr sinnvoll. Denn so beugst du Verletzungen und Verspannungen vor.
2. Dunkelheit: Sehen und gesehen werden
Neben den niedrigen Temperaturen reduziert die frühe Dunkelheit am Abend für viele Nordic Walker die Motivation und Flexibilität. Gerade bei einem Job, der erst am Spätnachmittag endet, wird es im Laufe des Herbstes immer schwieriger, noch bei Helligkeit zu walken. Alternativ musst du (ausgedehnte) Walkingrunden mehr auf das Wochenende verlegen, wenn du am Wochenende beruflich und familiär flexibler bist.
Aber auch bei Dunkelheit macht Nordic Walking Spaß. Achte besonders darauf, dass du von Verkehrsteilnehmern und anderen Sportlern gut gesehen wirst. Es ist trotzdem ratsam, wenn du nicht gerade auf einer Strecke mit viel Verkehr walkst.
Eine gute Sichtbarkeit kannst du durch entsprechende Walkingbekleidung mit reflektierendem Material erreichen, die entweder schon in der Kleidung eingearbeitet sind oder die du zusätzlich am Körper anbringen kannst, zum Beispiel mittels Armbinden oder einer reflektierenden Weste.
Außerdem sollten Nordic-Walking-Stöcke selbst größere reflektierende Fläche besitzen. Sicherheit geht vor! Damit senkst du die Unfallgefahr enorm.
Darüber hinaus sollten die Walkingstrecken gut beleuchtet sein, damit du leicht Unebenheiten oder Pfützen erkennen kannst. Es bringt im Herbst nichts, durch einen dunklen Park zu walken oder bei Dunkelheit unbekannte Wege zu erkunden.
Dir schon bekannte Walkingstrecken, die gut beleuchtet sind, sind im Herbst und in der dunklen Jahreszeit allgemein am geeignetsten.
Zusätzlich verbessert eine Stirnlampe dein Sichtfeld noch. Aber achte darauf, dass du die Stirnlampe so aufsetzt, dass der Lichtkegel niemanden unnötig blendet.
3. Regen: eine überschätzte Gefahr für Nordic Walking im Herbst
Die Niederschlagsmenge schwankt ganz natürlich von Jahr zu Jahr und von Region zu Region, aber in der Regel ist es im Herbst niederschlagsärmer als im Sommer. Denn im Sommer fällt der Regen häufig bei Unwettern und die Regenmenge pro Regenschauer ist dann bedeutend größer als bei Niederschlägen im Herbst.
Es gehört zudem zu den Wettermythen, dass es im Norden generell häufiger als im Süden regnen würde. Der Regen ist generell eine sehr schlechte Ausrede, um im Herbst mit dem Nordic Walking aufzuhören.

Um den Regenwolken größtenteils aus dem Weg zu gehen, ist die Wetterbeobachtung die beste Lösung, vor allem des örtlichen Niederschlagradars. So kannst du vor Trainingsstart leicht erkennen, ob sich eine Regenfront deiner Walkingstrecke nähert. Verzichte dann aber nicht gänzlich auf eine Sporteinheit: entweder wartest du die Regenfront ab oder du legst eine Ausgleichssportart verbindlich fest.
Außerdem ist bei wechselhaftem Wetter und geringer Niederschlagsgefahr eine leichte Regenjacke bzw. eine leichte wasserdichte Übergangsjacke ein guter Regenschutz, um bei plötzlichen Regen nicht vollständig zu durchnässen. Wenn eine Regengefahr besteht, dann kannst du eine Regenjacke mit einem geringen Packmaß gegebenenfalls auch zusammengepackt unter der eng anliegen Oberbekleidung mitführen.
4. Wind: gefühlte Temperatur kann niedriger als gemessene Temperatur sein
Im Herbst ist es im Allgemeinen statistisch gesehen nicht windiger als in anderen Monaten. Im Gegenteil: So ist der Oktober in vielen Regionen Deutschlands sogar der windärmste Monat.
Aufgrund der niedrigen Temperaturen wird starker Wind in den Herbstmonaten September, Oktober und November aber nicht mehr als erfrischend, sondern als unangenehm empfunden: die gefühlte Temperatur ist kälter als die tatsächlich gemessene Temperatur.
Mit dem Zwiebelschalenprinzip bei der Oberbekleidung und bei starkem Wind gegebenenfalls mit einer leichten Windjacke bzw. einer Jacke mit Windstopper-Membran kannst du Abhilfe schaffen. Außerdem hat sich ein Halstuch zum Schutze des Halses und des Nackens als sehr vorteilhaft erwiesen.
5. Matsch: Gefahrlos mit profilierten Walkingschuhen im Herbst walken
Bei niedrigen Temperaturen verdunstet Wasser nicht so schnell wie bei Hitze. Deshalb sind im Herbst häufiger matschige unbefestigte Wege vorzufinden. Der Matsch kann sogar dazu führen, dass bestimmte Walkingstrecken in der Natur nicht mehr gefahrlos passierbar sind. Deshalb verlege deine Walkingstrecken im Herbst besser verstärkt auf befestigte Wege.

Denke zudem daran, dass auf befestigten Wegen Asphalt-Gummipuffer besonders wichtig sind, damit du auf Asphalt einen möglichst hohen Grip hast. Im Herbst kannst du auch gut verschiedene Asphalt-Pads testen.
Wenn du es im Herbst gar nicht lassen kannst, auch mal querfeldein zu walken, dann sieht man schwarzen Walkingschuhen den Dreck nicht sofort an. Die Walkingschuhe sollten zudem wasserabweisend sein und über eine besonders rutschfeste Sohle verfügen. Reduziere auf matschigen Wegen trotzdem deine Geschwindigkeit, indem du kleinere Schritte machst.
6. Laubblätter: immer für eine Überraschung gut
Im Herbst stellen Laubblätter für jeden Outdoorsportler eine Gefahr dar. Denn zum einen können Laubblätter Unebenheiten oder kleine Hindernisse auf dem Weg verdecken. Zum anderen können Laubblätter bei Nässe ziemlich rutschig werden.
Deshalb solltest du dann lieber die Geschwindigkeit etwas reduzieren und immer konzentriert auf den Weg achten. Auch der Umstieg auf profiliertere Sport- bzw. Walkingschuhe erhöht deine Sicherheit.
7. Demotivation: der größte „Feind“ im Herbst für Nordic Walker
Viele Sportler fallen in den Herbst- und Wintermonaten in ein Stimmungsloch, aus dem sie sich dann im Frühjahr erst wieder mühsam herausarbeiten müssen. Denn die Leistungsfähigkeit und Ausdauerfähigkeit verschlechtern sich schon nach wenigen Wochen sportlicher Inaktivität. Diese Motivationstipps für Nordic Walker helfen dir beim „Überwintern“.

Also bleibe auch im Herbst und Winter am Ball bzw. an den Nordic-Walking-Stöcken! So kannst du bis in den späten Herbst hinein noch an zahlreichen Walking-Veranstaltungen teilnehmen, um deine Saison zu krönen, um die Natur zu genießen oder um dich auszupowern.
Oder schnalle dir auch mal den Walkingrucksack auf und unternimm ausgedehnte Walkingtouren auf unbekannten Pfaden abseits deiner gewohnten Trainingsstrecken. Im Herbst hast du die notwendige Ausdauer dafür! So bieten viele Urlaubsregionen interessante Nordic-Walking-Routen in reizvoller Landschaft an.
Nordic Walking ist ein Ganzjahressport
Der Herbst ist zu facettenreich, um die Nordic-Walking-Stöckeeinfach so in die Ecke zu stellen, sobald die Tagestemperaturen die 20-Grad-Marke nicht mehr überschreiten. Nordic Walking ist nun mal ein Outdoorsport für das ganze Jahr. Auf jede Jahreszeit musst du dich als Nordic Walkerin besonders einstellen. Aber das macht Nordic Walking dann auch so abwechslungsreich.
Die „Feinde“ im Herbst sollten jedenfalls keine Ausrede für dich sein, die Nordic-Walking-Stöcke in die Ecke zu stellen. Das Gegenteil sollte der Fall sein: der Herbst ist dein Freund! Dann profitierst du dauerhaft von den positiven Effekten des Nordic Walkings. Beachte auch die Trainingsprinzipien für den Herbst und Winter.
Danke für diese Tipps. Der Herbst stellt wirklich harte Anforderungen an die Psyche eines Sportlers, aber Durchhalten lohnt sich. Im letzten Herbst und Winter habe ich auch durchtrainiert und im Frühloing bin ich dann auf einem viel besseren Level gewesen und ich hatte auch nicht viele Durchhänger, weil die konditionelle Basis einfach breiter war. So oft es ging bin ich (am Wochenende) gewalkt und habe dann Alternativsport (Aerobic, Schwimmen) betrieben. Es hat funktioniert. Geholfen hat mir aber auch, dass ich Gleichgesinnte hatte, die auch gesportelt haben.
Ich finde den Herbst auch immer wunderschön zum Walken. Nur weil es etwas kälter wird, ist das wirklich kein Grund, um mit Nordic Walking aufzuhören. Dann wären die ganzen Bemühungen im Frühling und Sommer völlig für die Katz.