Nordic Hiking: bergauf und bergab walken
Wenn Sie bisher eher auf flachen Strecken trainieren, dann können Sie die Belastung erhöhen, indem Sie auch mal auf hügeligen Strecken walken oder einen Anstieg bzw. eine längere Treppe in Angriff nehmen. Mit dieser Walkingvariante ergeben sich ganz neue Schwierigkeiten und Herausforderungen für Sie. Die optimale Beherrschung der Walkingtechnik gibt Ihnen dabei den notwendigen Halt.
Video zum Bergwalking
Beispiel für Nordic Walking bei einem steilen Anstieg.
Viele Vorteile von Nordic Hiking
Nordic Hiking macht Ihren Walkeralltag noch abwechslungsreicher. Anstiege und Treppen sind für Sie keine unüberwindbaren Hindernisse, sondern genau die richtigen Herausforderungen, um die Ausdauerleistung zu verbessern. Die Übergänge zu anderen sportlichen Aktivitäten wie Trekking und Trailrunning bzw. Bergläufen sind fließend.
Anstiege und Abstiege aktivieren noch mehr und andere Muskelgruppen, der Gleichgewichtssinn wird besonders ausgeprägt trainiert und Sie verbrauchen noch mehr Kalorien. Im Allgemeinen ist beim Bergwalking die Schrittlänge kürzer, Sie beugen das vordere Knie stärker und kommen eher mit dem Mittelfuß auf.
„Nordic Hiking bringt nicht nur Abwechslung in Ihren sportlichen Alltag, sondern verbessern auch Ihre Ausdauerfähigkeit und Ihr Koordinationsvermögen.“
Damit Nordic Hiking auch Spaß macht, ist eine sehr gute Kondition eine wichtige Voraussetzung; für absolute Anfänger daher eher nicht geeignet. Behalten Sie während des Walkens im bergigen oder alpinen Gelände immer Ihre Herzfrequenz im Auge, damit Sie sich nicht ungewollt überlasten. Besonders zu Beginn schießt der Puls nämlich oft in die Höhe. Auf die höheren Anforderungen können Sie sich mit einer kurzen Erwärmung oder der steigenden Belastung während der Trainingseinheit vorbereiten.
Sicher und schnell bergauf walken
Beim Nordic Hiking passen Sie die Walkingtechnik der Beschaffenheit des Geländes an. Die Techniken bergauf sind abhängig von Ihrer Leistungsfähigkeit und der Länge und des Grades der Steigung.
Ihr Oberkörper ist ganz automatisch etwas weiter nach vorne geneigt. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie Ihren Oberkörper in der Hüfte beugen und nicht in der Brustwirbelsäule abknicken, was sonst zum Rundrücken führt.
Beim bergauf walken kommt die Kraft ganz besonders aus den Beinen. Wenn Sie einen Anstieg hinauf walken wollen, dann werden Ihre Schritte automatisch kürzer und Sie setzen die Arme intensiver ein. Gerade beim Abstoßen mit dem vorderen Nordic-Walking-Stock müssen Sie mehr Kraft einsetzen, um sich kraftvoll vom Boden abzustoßen.
„Beim bergauf walken ist Ihr Oberkörper in der Hüfte gebeugt und je nach Steigungsgrad nach vorne geneigt.“
Setzen Sie den jeweiligen Nordic-Walking-Stock nicht zu weit vor dem Körper auf, denn dann verlieren Sie die notwendige Stabilität. Darüber hinaus können Sie auch die Doppelstocktechnik wählen, um sich gleichzeitig mit beiden Walkingstöcken abzustoßen und kraftvoll bergauf zu walken.
Achten Sie immer darauf, einen festen Stand zu haben: nasses Gras, eine Unebenheit oder kleine Steine können den Füßen und den Nordic-Walking-Stöcken diesen Halt oftmals nicht geben. Reduzieren Sie dann Ihr Tempo bzw. stoppen Sie sogar, um wieder sicher zu stehen. Wenn das Gelände unwegsam wird, dann schwingen Sie Ihre Arme nicht zu weit nach hinten.
Video zum Nordic Hiking
Schnelles Bergwalken: im Video Trailrunning.
Unter wieder runter: bergab walken
Wenn Sie wieder einen Hügel oder Berg herunter walken, dann ist Ihr Oberkörper gerade oder gar leicht nach hinten geneigt, denn so entlasten Sie Ihre Gelenke und bremsen vor allem auch Ihre Geschwindigkeit. Ihre Knie sollten dabei nie ganz durchgestreckt, sondern immer leicht gebeugt sein, sodass auch Ihr Po etwas weiter nach hinten geschoben ist.
Ihr Körperschwerpunkt liegt bergab also etwas tiefer und weiter hinten als bergauf. Mit dem vorderen Nordic-Walking-Stock brauchen Sie sich bergab nicht so kräftig wie bergauf abzustoßen. Achten Sie allerdings immer darauf, dass Sie mit dem hinteren Nordic-Walking-Stock ausreichend Halt haben. Also ziehen Sie den hinteren Nordic-Walking-Stock nicht nur einfach hinter sich her.
„Beim bergab walken sollten Sie immer viel Wert auf Sicherheit legen, um Stürze zu vermeiden.“
Bergab werden Ihre Gelenke und Muskeln unter Umständen stärker belastet, aber auch noch intensiver trainiert, was gesundheitliche Vorteile bringt. Walken Sie immer langsam und mit Vorsicht. Im sehr steilen Gelände sollten Sie Ihre Oberarme an den Oberkörper pressen und die Bewegung der Unterarme erfolgt dann nur noch aus den Ellenbogengelenken und nicht aus der Schulter. So werden Ihre Schritte kürzer und Sie walken automatisch langsamer.
Treppen hoch und runter walken
Wenn Sie eine längere Treppe hoch und runter walken wollen, dann lehnt sich die Walkingtechnik an den Abläufen bergauf und bergab an. Sie machen nur kleinere Schritte und Sie kommen normalerweise auch nicht zuerst mit der Ferse auf dem Boden auf. Auf die Stockspitzen sollten Sie Asphalt-Pads aufstecken, um optimalen Halt auf den Treppenabsätzen zu haben.
„Längere Treppen finden Sie in jeder Stadt: gehen, walken und laufen Sie die Treppen zur Abwechslung rauf und runter.“
Beim Treppenwalken können Sie entweder jede einzelne Treppenstufe nutzen oder auch Treppenstufen überspringen. Beim Treppenwalken auf jeder Treppenstufe wird ein schnellerer Bewegungsablauf notwendig, wodurch Ihre Koordination besonders gut geschult wird.
Aber seien Sie nur so schnell wie Sie auch sicher walken können, damit Sie ein Stolpern oder Umknicken verhindern. Sicherheit geht immer vor! Wenn Sie Anstiege in Ihren Walkingalltag integrieren, wird sich Ihre Ausdauerfähigkeit stetig verbessern.
Wenn Euch Nordic Hiking Spaß bereitet, dann kann Trailrunning mittel- und langfristig ein herausforderndes Ziel sein. Lasst euch inspirieren:
- Trail Running: Was genau versteht man darunter? – sportalpen.com
- Wie setzt man Stöcke richtig ein? – salomon.com
- Wandern mit Stöcken: Sinn oer Unsinn? – berghasen.com
- Auswahl der Trail Running Stöcken – raidlight.com
- Mit oder ohne Stöcke? – trailrunning.de
- Wohin mit den Stöcken? – trailrunningnordwand.blogspot.com